07. Juni
Kurzfassung:
Früh raus aus den Federn – zu unserem nächsten Höhepunkt: einer aufregenden Safari im offenen Geländefahrzeug im Kruger National Park. Dort kreuzen Impalas unseren Weg, Antilopen, die hier zu Zehntausenden leben. Wir begeben uns auf Spurensuche nach den „Big Five“: Elefant, Nashorn, Löwe, Leopard und Büffel. 4 von 5 finden wir. Auf dem Weg begegnen wir noch vielen anderen Tieren.
Die Details und Fotos:
Heute müssen wir schon sehr früh aufstehen, denn bereits um 06:30 holen uns die Safaribusse ab, um uns in den Kruger National Park zu bringen, wo wir den gesamten Tag herum fahren und nach Tieren suchen werden. Uns begrüßt ein wunderschöner Sonnenaufgang.
Der Park hat eine Fläche von 2000m² und ist besonders engagiert bei der Aufzucht und Erhaltung der Nashörner. Zur Zeit werden jährlich 800 Tiere wegen ihrer Hörner getötet, im Kruger National Park sind sie daher unter Schutz. Es gibt „weiße“ und „schwarze“ Nashörner. Die weißen hießen einmal „wide“ (wegen ihres Maules) aber irgendwer hat sie als „white“ ausgesprochen und so kam es zu dieser Differenzierung. Die weißen Nashörner sind Breitmaul-Nashörner, die mit dem Kopf immer am Boden sind, da sie Gräser essen. Die schwarzen sind Spitzmaul-Nashörner, mit dem Kopf hinauf zu den Bäumen, da sie Blätter essen. Zweitere gibt es kaum noch in freier Wildbahn zu sehen. In Wahrheit sind sie alle beide natürlich grau. Im Kruger Park sehen wir die ersteren:
Die Suche nach Tieren ist mehr als erfolgreich und wir sehen so viel mehr, als ich es je erträumt hätte: Neben den Nashörnern auch Kudus, Impalas, Löwen, Büffel, Geparden, Meerkatzen, Warzenschweine, Elefanten, Krokodile, Storche, ägyptische Gänse, einen Riesenhorn Raben (sehr seltener Vogel, schwer im Park zu sichten), Klippspringer (eine Spezialität in Afrika, sind ein wenig wie Steinböcke), Schildkröten und noch ganz viele verschieden Kleinvögel und Raubvögel. Am besten ich lasse die Bilder für sich sprechen:
Oma hat ein besonderes Talent, Tiere anzulocken, sobald sie sagt: „Na komm, schau her“, oder „Komm, komm näher“, tun die Tiere das auch wirklich! So wie dieser Elefant hier:
Elefanten sind prinzipiell in Herden unterwegs, aber wenn die Männchen alt genug sind, werden sie von ihren Müttern verjagt und müssen zu den anderen Männchen. Dort werden sie erzogen und es wird ihnen alles beigebracht. Nach bisherigen Erfahrungen können sich Elefanten Dinge mindestens 25 Jahre, wenn nicht länger merken, somit sind sie auch sehr lernfähig. Sobald sie ihre Lehre beendet haben, sind die Männchen Einzelgänger, und gesellen sich nur zur Paarungszeit zu Weibchen. In dieser Zeit sind sie auch unberechenbar und aggressiv, da sie sich auf Konkurrenzkämpfe um Weibchen einstellen. Afrikanische Elefanten sind unzähmbar – im Gegensatz zu den indischen. Deshalb sollte man auch NIEMALS hier Elefanten reiten. Selbst in Indien geht es den Tieren schon schlecht, doch um in Afrika Elefanten dazu zu bringen, dass sie sich reiten lassen, muss extrem viel Gewalt eingesetzt werden, und darunter leiden die Tiere schrecklich. Im Nationalpark leben etwa 17.500, obwohl es eigentlich nur 7.500 sein sollten. Doch werden viele Tiere hier gerettet.
Als wir immer noch keine Giraffen gesehen haben, sage ich: „Ich hätte jetzt gerne eine Giraffe, die da vor unserem Auto posiert und schön in die Kamera lächelt.“ Nun, das ist auch genau das, was ein paar Minuten später geschieht… in Kombination mit Omas Lockrufen:
An einem anderen Standpunkt befinden sich gleich drei der Big Five in unserem Blickfeld: Links oben Büffel die von Löwen gejagt werden, rechts unten Nashörner. Zusätzlich noch ein paar Impalas. Die Show die sich uns da bietet ist unglaublich, National Geographic Live: Die Löwen versuchen die Büffel solange zu hetzen, bis sie müde werden, während die Büffel ihre Kleinen und die Weibchen in die Mitte nehmen und ununterbrochen die Löwen zurück jagen. Büffel sind unglaublich gefährlich, denn sie zeigen überhaupt keine Anzeichen einer bevorstehenden Attacke. Man kann nicht voraussehen ob sie angreifen werden, oder nicht. Die Löwen haben eindeutig großen Respekt vor ihnen, denn sie laufen immer wieder weg. Die Impalas rennen hin und her, immer im selben Abstand zu den Löwen. Die Nashörner grasen gemütlich weit weg von dem Spektakel in unserer Nähe und lassen sich nicht aus der Ruhe bringen.
Unser Fahrer heißt übrigens Jo und führt uns wirklich immer zu den besten Plätzen, sobald ein Funkruf durchkommt, rast er los.
Abends habe ich leider ziemlich starke Kopfschmerzen von all dem Fahrtwind, aber der Tag war das absolute Highlight bisher. Wir lassen ihn mit einer Vorstellrunde der Mitreisenden, Wein und Traubensaft und dem anschließenden Abendbuffet ausklingen.
Und auf unseren Zimmern finden wir – endlich – unsere Koffer vor, dick verpackt in ganz viel Plastikfolie.