It’s Vegas Baby

Die nächsten drei Tage…: Calico Ghost Town – Las Vegas – Grand Canyon – und ein Hotel irgendwo im Nirgendwo bei Death Valley.

28. Juli 2016

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Heute geht’s zur Calico Ghost Town, der Geisterstadt mitten in der Wüste. Dort hat es 42° und eine sehr trockene Hitze, die fuer mich fast unerträglich ist. Bei kleinsten Steigungen bergauf schlägt mein Herz schon wie wild vor Anstrengung. Früher wohnten in dieser Stadt ungefähr 12,000 Leute, die von der Arbeit in den Silberminen lebten. Jetzt sind es noch 9 Einwohner, der Rest sind Besucher. Wir machen eine kleine Tour durch einen Stollen und mit einer Tschutschubahn um das alte „Chinatown“, auch dort gab es damals sowas. Die Stadt sieht großteils wieder neu aufgebaut und nicht nach Originalzustand aus, ist aber nett mal sowas anzusehen. Besonders lustig ist das Restaurant, als wir hineingehen, fällt mir der ganze Schmutz am Boden auf. Wir setzen uns an den Tisch, und Jacob präsentiert mir, warum das so ist: Auf jedem Tisch steht eine Schüssel mit Erdnüssen, und die Leute knacken sie, und schmeißen die Schalen einfach auf den Boden. Unglaublich, was die putzen müssen dort!

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Weiter geht die Reise nach Las Vegas, wo wir um 16:30 mit einigen Umwegen (da die Spuren in dieser Stadt so verrückt sind, dass ich ständig auf der falschen war, und abbiegen musste, oder nicht konnte, und sonstiges) im Bally’s ankamen, unserem Hotel fuer die nächsten zwei Nächte.

>> Die Hotels am Strip sind unglaublich günstig, wenn man kurz vor der Anreise bucht. Abseits vom Strip lohnt es sich nicht wirklich, denn man will ja auch etwas von Vegas erleben, ohne mit dem Verkehr zu kämpfen. Wer nur für einen Tag kommt: Die Parkgarage des Paris & Bally’s Hotels ist den ganzen Tag gratis. <<

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Voellig überhitzt, gönnen wir uns erstmal eine Dusche, bevor wir entlang des Strips schlendern und crazy Vegas betrachten. Hier und da bedienen wir eine Maschine, ich verliere erst 10, gewinne dann 40 Dollar, gebe im nächsten Casino wieder 30 Dollar aus, und bin somit auf 0. Meine tägliche Verlustgrenze liegt bei 5-10 Dollar, Jacob hat da eher andere Grenzen. Er probiert es mit Black Jack, ist bei den Maschinen aber nicht erfolgreich.

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Las Vegas ist unglaublich verrückt, und ich mehr als überwaeltigt. Getränke kaufen ist keine gute Idee, da ist es absolut überteuert. An Getränke kommt man um den selben Preis, in dem man sich zu einem der Black Jack Tische stellt, 10 Dollar setzt, was einem sogar einen Gewinn einbringen kann, und schon kann man sich seine free drinks bestellen. In manchen Casinos gehen die free-drinks-Damen auch bei den Maschinen herum, bei den Tischen ist der Erfolg aber größer. Richtig lustig sind die Broschüren in den Casinos, die einem erklären, wann der richtige Zeitpunkt ist, aufzuhören, was ein wenig paradox ist, denn in Wahrheit leben die Casinos ja davon.

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Ich brauche den ganzen Abend, um mich einigermaßen an die vielen Lichter und den ganzen Laerm zu gewöhnen, aber so richtig werde ich noch nicht warm mit Vegas. Das liegt aber vor allem an Jacobs rasantem Tempo, in welchem er sich von Casino zu Casino begibt, obwohl ich viel lieber einmal längere Zeit auf einer der zahlreichen Brücken verweilen würde, um die Stadt von etwas oben zu betrachten. Dafür sehen wir uns aber die Bellagio Fountain Show an, die auch sehr empfehlenswert ist.

29. Juli 2016

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Um 09:30 fahren wir los zum Grand Canyon. Auf dem Weg dorthin halten wir beim Hoover Dam, den 221m hohen Staudamm zwischen Arizona und Nevada.

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Hoover Dam – Arizona auf der einen Seite, Nevada auf der anderen

Der durch diesen Staudamm gebildete See ist Lake Mead, der größte Stausee der USA (etwa 64.000 Hektar!). Der See hat sogar eigene Häfen und kleine Felsberge überall, und ist wirklich hübsch anzusehen.

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Lake Mead

Unser weiterer Weg führt uns durch die unendliche Wüste, und ich muss abermals feststellen, dass die Wüste nicht so ist, wie ich sie mir vorgestellt hatte. Sie hat unglaublich viel mehr Variation zu bieten, als erwartet… Ich finde es wunderschön.

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Grand Canyon West erreichen wir gegen Mittag. So, das ist jetzt wichtig:

>> Kauft euch keine Tickets zum Skywalk, sondern nur die general admission. Das ist das unnötigste, das man tun kann. Es ist wirklich absolut überhaupt und gar nicht notwendig. <<

  1. Es gibt zwei Aussichtspunkte, und der Skywalk ist definitiv der schlechtere.
  2. Unter dem Skywalk kann man genauso gut an den Felsvorsprung herangehen, wenn man sich traut, und in den Canyon sehen.
  3. Man darf keine Kameras mit auf den Skywalk nehmen, sondern 65 Dollar fuer digitale Fotos die von zwei Fotografen gemacht werden zahlen, und die sind nichtmal gut.
  4. Das einzige was dort anders ist, als beim zweiten Aussichtspunkt, ist der Adler, der dem „Eagle’s Point“ seinen Namen gibt, und der ist von überall zu sehen.
  5. Auf den Bildern sieht der Skywalk RIESIG aus. Er ist es nicht. Gerade, dass er irgendwie ueber den Felsvorsprung ragt.

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Das Einzige was lustig ist, ist der Glasboden, und dass beim Gold Ticket ein gutes Mittagessen inkludiert ist, aber das bekommt man bestimmt auch um weniger als die 30 Dollar zusaetzlich.

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>> Faehrt man mit dem Shuttle-Bus zum zweiten Aussichtspunkt, bekommt man alles was man will und mehr – um 30 Dollar weniger! <<

Von dort hat man einen 360° Blick in den Canyon, es ist wunderschön, und ueberall frei zugänglich. Außerdem kann man dort ganz hoch hinauf auf einen Felsen wandern und wirklich ins Tal und zum Fluss hineinsehen. Es ist traumhaft! Absolut empfehlenswert, und die insgesamt 5h Fahrt an diesem Tag auf jeden Fall wert!

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Zurück in Vegas fühle ich mich schon ein wenig vertrauter mit dieser verrückten Stadt, gewinne und verliere und gewinne und verliere, bis ich ein 5 Dollar Minus habe, und es dabei belasse. Jacob hat mehr Pech. Beim Black Jack gewinnt er sogar 110 Dollar, und bei einer Maschine nochmal 60, verliert aber so ziemlich alles später wieder, was sehr ärgerlich ist. Ich will nicht wirklich spielen, drum gehen wir in ein Lokal, wo es für Ladies um 1 Dollar Getränke gibt, und ich mich nicht schlecht als Wing-Woman mache.

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Anschließend fällt mir ein, dass ich unbedingt noch die große Achterbahn am anderen Ende des Strips fahren wollte, naemlich in der Nacht, weil man von dort eine großartige Aussicht haben soll. Es ist viertelzwölf, und um zwölf sperrt sie zu, laut Navi hätte ich 36 Minuten hin gebraucht. Ich renne wie eine Verrückte zum New York New York Hotel, um die Bahn noch zu erwischen, und lasse Jacob in einem Casino zurück. Als ich dort völlig verschwitzt ankomme, heißt es lediglich, dass die Bahn schon vor Stunden aufgrund von Gewittern zugesperrt hatte (es waren im Laufe des Abends ungefähr vier Blitze am Himmel zu sehen). Ich bin enttäuscht, und schlendere dafuer aber gemütlich zum Hotel zurueck. Als ich um 01:00 dort ankomme, ist Jacob schon im Bett.

30. Juli 2016

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Heute ist der Tag von Jacobs Abreise gekommen. Wir vertreiben uns die Zeit bis zur seiner Abreise mit Frühstück und Spaziergängen in Vegas untertags. Anschließend beschließt Jacob, sein gestriges Glück beim Jack Black bei uns im Hotel zu wiederholen. Ich quatsche inzwischen mit der Dame, die meinen Ausweis kontrolliert hat, und irgendwann meint sie, ich soll mich ruhig an den Tisch setzen, muss nicht stehen, auch wenn ich nicht spiele, denn ich sei so höflich und nett und mir bietet sie so etwas gerne an. Überhaupt sind die meisten aus Österreich immer so höflich, meinte sie dann. Und die AmerikanerInnen eher nicht so. Das finde ich voll süss! Jacob’s Glück war allerdings dahin, er verliert bis zu über 100 Dollar ehe er es aufgibt.

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Wegen dem großen Feuer in Los Angeles, ist ganz Vegas trüb, weswegen wir nicht auf das große Riesenrad oder ich nicht auf die Achterbahn wollen, da man sowieso kaum eine Aussicht hätte. Also lege ich mich an den Pool und lasse Jacob im Casino zurück. Ich treffe ihn um 15:30 beim Auto, wo er mir stolz die 20 Dollar, die er zusaetzlich zu den 100 verlorenen dazu gewonnen hatte, zeigte. Na bitte! Er verlässt Vegas mit einem 20 Dollar Plus, ich mit einem 5 Dollar Minus, also niemand ist wirklich traurig.

Vegas zu verlassen ist allerdings recht kniffelig, ich will zuerst noch tanken und Wasser kaufen, was eigentlich alles innerhalb eines Blocks vom Flughafen entfernt war, aber sobald man mal wo einbiegt, kommt man so schwer wieder auf die Spur zurück, auf die man will, und fährt dann oft total bloed im Kreis herum. Nach einer Stunde, inklusive den Einkäufen, habe ich’s endlich rausgeschafft und fahre Richtung Longstreet Inn, meinem Hotel irgendwo im Nirgendwo. Auch die Fahrt verspricht dasselbe: Oft sehe ich meilenweit keine anderen Autos, überall ist der Himmel nebelig, die kleinen Hügel um mich herum, es hat eine tolle Atmosphäre und ich fühle mich gut, genieße es sehr, nun alleine zu reisen.

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Es geht einfach nur ewig gerade aus, man sieht den Horizont wegen dem Nebel nicht und im Radio spielt es Country: Der perfekte Roadtrip-Abend. Das Longstreet Inn ist in Nähe der Death Valley Junction gelegen und einfach perfekt! Es müffelt zwar leider ein wenig nach Fäkalien in meinem Zimmer, offenbar ist der Abfluss nicht der beste, aber darüber sehe ich aufgrund all der anderen Dinge hinweg. Es gibt ein kleines Casino und einen Karaoke-Abend, ein Restaurant mit netter Bedienung, all das in einem Raum vereint, das ganze bringt eine richtig gemütliche Stimmung, zusammen mit der im Country-Style gehaltenen Dekoration.

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Aber das Highlight waren zwei Dinge: Einerseits die Aussicht auf… nichts. Wüste, kleine Hügel in der Entfernung, Sand. Zweitens: Hinter dem Haus gibt es einen großen (wirklich großen!) Ententeich mit Springbrunnen, viel Dekoration, und natürlich den dazugehörigen Enten. Daneben einen Swimming Pool.

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Ich sitze lange Zeit draußen und sehe den Enten zu, verbringe also einen sehr entspannten Abend. Die Karaoke-Musik von drinnen ist auch gut, es sind recht talentierte Country-SaengerInnen dabei. Nach dieser etwas stressigen Woche genau das Richtige.

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