Der Frühling hat nach dem Meer gerufen, und dort ging es dann für ein paar Tage über Pfingsten hin – mit Dominik, seiner Mum und seiner Oma.
RABAC
Anreise: 6 Stunden (ohne Pausen)
Reisezeitraum: 14.-18. Mai
Lage: Istrien
EinwohnerInnen: ~1.500
Tourismus: bis zu 11,000 im Jahr
Wetter: 18-23 Grad, bewölkt oder sonnig, bei Anfahrt Regen
Wassertemperatur: brrrr….! Um die 16/17 Grad
Besuchte Orte in der Umgebung: Pula, Labin„Perle des Kvarners“
urspr. Fischerdorf mit 10 Häusern (Mitte 19. Jhd.)
Beliebt bei Francis Burton
TAG 1
Die Anreise verlief problemlos, um 14:00 kamen wir an, packten geschwind aus und machten uns auf den Weg zur Strandpromenade. Rabac ist sehr schön, eine kleine Stadt an einem noch kleineren Hafen, und im Mai nicht überlaufen. Verreist sind wir mit Lidl-Reisen, sehr preis- und empfehlenswert.
Am Rückweg entdeckten Dominik und ich den zum Hotel gehörigen Fitnessraum (ein Mini-Fitnesscenter eigentlich) und verbrachten dort noch ein wenig Zeit vor dem Abendessen. Für dieses nahmen wir 4 uns dann überhaupt 2 Stunden Zeit, gab es doch ein super Buffet mit sehr viel Auswahl, und da muss ja auch alles gekostet werden.
TAG 2
Nach einem ebenso ausgiebigen Frühstück um 10:00 ging es Mittags nach Pula, etwa 50 Minuten von Rabac entfernt und ein empfehlenswerter Ausflugsort.
PULA
Lage: Istrien
EinwohnerInnen: ~57,000
Highlight: Amphitheater, Kaštelbedeutender Kriegshafen während der k.u.k. Zeit
größte Stadt Istriens
viele römische Baukultur und Denkmäler
Besonders schön ist das römische Amphitheater, es ist das sechstgrößte seiner Art und bietet 23,000 BesucherInnen Platz. Unterirdisch befindet sich eine Ausstellung über die Geschichte des Weinbaus, den Handel, und außerdem verschiedenste Amphoren. Auch heute gibt es noch verschiedene Events.
(Ein Klick auf die Fotos öffnet die Galerie)
Auch das Kaštel, eine venezianische Festung, ist ein Must-See. Hinein sind wir nicht gegangen, dafür aber herum, da man von dort aus eine wunderbare Aussicht über die ganze Stadt hat. Außerdem ist hinter der Festung etwas versteckt ein Platz mit einer römischen Ausgrabungsstädte. Die Atmosphäre war besonders schön durch die zahlreichen Mohnblumen, die dort um die Wege herum wuchsen. Den Weg zum Kaštel fanden wir auf eine etwas lustige Weise. Ich war den ganzen Urlaub darauf erpicht, so oft wie möglich Kroatisch zu reden (trotz eines lachendem Verkäufer, der mir den ersten Rückschlag gleich mit einem „Das hast du nix gut gesagt“ erteilte), und sah am Boden bei einer Bushaltestelle einen Mann sitzen, der gerade die Hände rung, als ein Paar vorbei ging. Ich nahm an, dass das ein Bettler war, und fragte ihn auf Kroatisch-Englisch nach der Burg. Er zeigte nur ein bisschen in eine Richtung und ich gab ihm als Dankeschön ein paar Münzen. Auf einmal sprach er sehr gut Englisch, sprang auf, bedankte sich vielmals und fragte Dominik noch um ein paar weitere Kuna, um sich ein Busticket zu kaufen. Dann meinte er, er würde mich ja umarmen, aber lieber nicht – mit einem Blick auf Dominik – umarmte ihn dann aber. Letztendlich verriet er uns auch noch, dass dort der beste Platz wäre, um etwas zu rauchen – „you know…“ – oder, falls wir nichts dabei hätten, hätte er ja noch mich…. Lustiger Kerl.
Zu guter Letzt, betrachteten wir noch den Triumphbogen, ehe es wieder zurück nach Rabac ging. Generell sind die einzelnen Sehenswürdigkeiten in Pula sehr schön und durchaus auch wirklich sehenswürdig, aber beim Durchgehen ist die Stadt nicht besonders schön, eher grau und dreckig.
Am Heimweg hielten wir noch bei einer Aussichtsbucht an, und bestaunten Meer, Tal und Rabac von oben. Dort sah uns offenbar unser Kellner des Hotelrestaurrants beim Vorbeifahren, da er uns beim Essen abends darauf ansprach und uns eine Wanderung zu Wasserfällen empfahl. Nach dem Essen gingen wir dann ziemlich bald ins Bett.
TAG 3
Nach einem ausgiebigen Frühstück machten Dominik und ich uns auf den Weg zum Wanderweg, der von Rabac hinauf nach Labin und wieder zurückführte. Zuerst kamen wir bereits nach 10 Minuten an einem kleinen Wasserfall mit Feen-See vorbei.
Das Besondere daran war, dass man etwas weiter darüber über ein paar Felsen mit Hilfer eines Klettersteig-Drahtseils und ein paar Stiften im Fels über den Wasserfall kam. Dort machten wir ziemlich lange Pause, aßen unsere Jause, ich ließ mich sonnen und Dominik kletterte in den Felsen ganz hinauf, um von oben Fotos zu machen. Irgendwann war ich mutig und hing meine Beine ins Wasser, aber das war ganz schön kalt, noch viel kälter als das Meer. Der Wanderweg führte uns dann weiter vorbei an einem Esel- und Ziegengehege immer weiter hinauf Richtung Labin. Irgendwann kamen wir bei Feldern vorbei, von wo aus wir eine tolle Aussicht auf die Kirche und den Hügel Labins hatten. Zuletzt kamen wir auf einer Straße raus, wo die Beschilderung aufhörte. Wir wussten, wir sollten eigentlich oben am Hügel enden, gingen daher die Straße entlang, kamen aber nur unten am Fuße an, fanden keinen Wanderweg mehr. Da wir sowieso am nächsten Tag vorhatten, mit dem Auto hinauf zur Kirche zu fahren, beschlossen wir wieder umzukehren, und einen anderen Weg nach Rabac zu nehmen, vorbei an verfallenen Häuser, die dem Ganzen eine eigene Atmosphäre gaben.
Dieser Weg war ebenfalls gut beschildert, dennoch etwas seltsam, und wurde immer seltsamer. Am Anfang war der Weg noch breit, am Ende führte nur ein kleiner Trampelpfad durch Gebüsch – beide ohne Zeckenimpfung und ohne Orientierung. Irgendwann kamen wir auf einmal an einem Zaun gegenüber vom Eselgehege wieder hinaus, und merkten, dass wir uns die ganze Zeit auf Privatgrund befunden hatten. Seltsam, dass dann überhaupt ein Wanderweg dorthin markiert war, eventuell veraltet…? Es war jedenfalls ein Abenteuer für sich.
Zurück in Rabac entdeckten wir dann eine super Cockatilbar, die außerdem ganz einzigartige Kakaos und Kaffees hatte: Milka Kaffee, Raffaelo Kakao, Duplokaffee, etc. Ich bestellte mir einen Kakao aus weißer Schokolade, und das war, als würde man Vanillesauce aus einem riesen Becher löffeln, einfach irre gut! Außerdem sehr bequem, und ne nette Aussicht.
Mein Knie machte Faxen, aber Dominik ging noch in den Fitnessraum, während ich mich einfach nur ausrastete. Nach dem Abendessen sahen wir uns den unglaublich traurigen, aber auch schönen Film „Honig im Kopf“ an.
TAG 4
Heute ging es dann hinauf nach Labin.
LABIN
Lage: Istrien
EinwohnerInnen: ~12,000
Highlight: Friedhof, Aussicht auf die Stadtursprüngl. „Albona“
erstmals 285 erwähnt
Ein gratis Besucherparkplatz befindet sich 10 Minuten von der Altstadt entfernt, gelegen bei einem wunderschönen Friedhof. Ganz ähnlich wie damals in Dubrovnik liegt dieser erhöht mit einer fabelhaften Aussicht auf die Umgebung und das Meer, auf die Berge weiter hinten, und voller farbenfroher Blumen auf jedem Grab. Es scheint, die KroatInnen kümmern sich weitaus besser um ihre Friedhöfe. Lustig waren die Gießkannen – simple Wiederverwendung von Waschmittelflaschen.
Die Aussicht auf Labin ist sowieso atemberaubend, und auch die Aussicht, die man dann vom höchsten Punkt Labins genießen kann:
Auch die Stadt ist unglaublich schön, und ein nettes Ausflugsziel für einen Halbtages-Trip.
Nach Kaffee und Palatschinken ging es dann wieder zurück nach Rabac. Das Wetter war unglaublich schön, und vor allem sehr heiß, weswegen wir es wagen wollten, ins Meer schwimmen zu gehen. Kaum kamen wir aber beim Strand an, zogen von überall Gewitterwolken auf und es kühlte deutlich ab. Trotzdem wollten Dominik und ich noch die letzten Sonnenstrahlen ausnutzen und stürzten uns ins kalte Wasser. Länger als 5 Minuten hielt uns zwar nichts darin, aber zumindest waren wir nicht in Kroatien, ohne auch im Wasser gewesen zu sein. Abends wurde wieder wie die Weltmeister hineingeschaufelt, gepackt und entspannt.
ABREISE
Nach dem Check-Out gab es nochmal Kaffee und Kakao an der Strandpromenade, ehe es staufrei und sicher wieder heimwärts ging. Ein gelungener Kurzurlaub!