17.07.2014 – Day 14

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Als kleine Anmerkung: ich schreibe die meisten dieser Berichte in großer Eile und oft im Stockfinsteren irgendwann in der Nacht, also bitte ignoriert saemtliche Rechtschreibfehler oder andere aehnlich komische Ausdrucksweisen 😛 (Weil mir vorhin ein paar aufgefallen sind). Sobald ich daheim bin, moechte ich die Eintraege auch noch mit Fotos versehen, also schaut dann mal wieder rein :-).

Fuer den heutigen Tag hatten wir ganz besondere Plaene. Da eine gute Freundin von uns, Petzii, heute Geburtstag hat, haben wir bereits in Oesterreich ein Foto von ihr ausgedruckt, um heute bei jeder Sehenswuerdigkeit (oder aehnlichem), ein Foto mit ihr machen zu koennen. Damit wir sagen koennen, wir haben den ganzen Tag mit ihr gefeiert, auch wenn wir nicht direkt bei ihr waren.

Also machten wir uns mit ihrem Kopf auf den Weg hinein nach Derry. Dort umrundeten wir erst mal einen Teil auf der Stadtmauer. Die soll eigentlich total spektatkulaer und schoen sein, aber irgendwie, waren wir nicht so sonderlich begeistert. Salzburg ist schoener! Auch die Innenstadt war jetzt nicht sooo schoen. Interessant fuer uns war allerdings die erste presbyterianische Kirche in Derry. Erst einmal war die Kirche wieder schoen. Was aber wirklich toll war, war das anschließende Museum mit den Informationen ueber die Konflikte zwischen den Religionen. Noch besser war dann, dass ein Mann uns privat herumfuehrte in der Kirche. Er hatte wirklich interessante Geschichten zu erzaehlen, naemlich ueber das Gebaeude selbst. Zu jedem Glasfenster gab es eine Geschichte. Auch zum Boden: Er war ueberall in der ganzen Kirche gleichmaessig gemustert, nur an einer einzigen Stelle gab es einen „Fehler“, naemlich dass zwei schwarze Steinchen an einem Fleck saßen, wo sie nicht hinsollten. Der Mann der uns herumfuehrte, dachte erst dass dies eine Signatur des Kuenstlers sei, erfuhr aber spaeter, dass die Kirchenbauer das oft absichtlich machten, da sie der Ueberzeugung waren, dass nur Gott perfekt sei. Auch lustig war eine Halterung unter den Baenken, diese war fuer Huete gedacht. Ich meinte daraufhin, dass man das in Kinos auch so machen sollte. Beim Eingang der Kirche quatschten dann noch ein paar andere Leute mit uns ueber den zweiten Weltkrieg und den Wiener Christkindlmarkt. Alle sehr freundlich.

Eine weitere Sehenswuerdigkeit bei der wir kurz vorbei schauten war die Peace Bridge, die ebenfalls die Konflikte zum Thema hat. Ins Museum wollten wir dann doch nicht mehr.

Unser eigentliches Highlight in dieser Stadt waren aber zwei absolute Nicht-Sehenswuerdigkeiten: Der Primark und der Subway. Der erste zum Shoppen, der zweite fuers Mittagessen. Dort verbrachten wir vermutlich die meiste Zeit. Ansonsten ist naemlich Derry gar nicht sooo schoen, unserer Meinung nach, und vor allem nicht wirklich typisch Irisch, viel mehr Englisch.

Generell merkte man auch auf der Fahrt dann hinunter weg von der Nordkueste die Englischen Einfluesse und dass es Nordirland offenbar ein bisschen besser geht als Irland. Die Haeuser waren sehr Britisch, die Straßen waren besser gebaut, aber auch viel breiter und nicht so schoen in die Natur „eingelassen“ und auch die Gaerten sahen nicht so irisch aus, wie bisher. Das nur zur Vorwegnahme, denn zuerst ging es wieder hoeher hinauf in den Norden nach Portrush. Portrush errinnerte mich SEHR an Brighton, der lange Strand, die vielen Menschen an der Promenade, und der Vergnuegungspark an derselbigen. Eigentlich wollten wir Barry’s Amusements ja auslassen, aber ich meinte, ein bisschen Vergnuegen neben all dem Sightseeing muss doch auch mal sein. Schwupps saßen wir auch schon im „Dipper“, und ich hatte keine Ahnung warum ich das eigentlich wollte. Loopings sind eher im Stockfinsteren im Ding, und im Nachhinein haett ich lieber die Geisterbahn gehabt. Diese Achterbahn war schrecklich. Bei jeder Kurve hab ich mir irgendwas irgendwo angehaut, sogar mein Ohrring rausgerissen, Geli leidet nun auch unter blauen Flecken. Das Looping war die reinste Entspannung zum Rest. Das Lustigste an der Sache ist ja, dass Geli ohne wenn und aber mit mir dort zu dieser Achterbahn reingegangen ist. Im Nachhinein hat sie mir dann verraten, dass das ihr erstes Looping war. Und dann war sie so gechillt! Wir hatten jedenfalls wieder genug von Vergnuegunsparks und fuhren ein Stuecken weiter zum White Rocks Beach wo wir uns zwischen den gefuehlten tausend Menschen die dort im Wasser rumplanschten und am Strand im Sand lagen oder spielten voran zu den sogenannten Elefantenfelsen tasteten. Diese sind Kalksteinfelsen, die so eine Art Bogen bilden. Ein beruehmtes Fotomotiv, das die meisten von euch vermutlich kennen. Ich war ja motiviert genug, ins Wasser gehen zu wollen, es war auch wahnsinnig heiß heute, aber sobald ein Fuß von einer Welle umspuelt wurde, ueberlegte ich mir das auch schon anders. Es war doch ziiiiemlich brrr!

Unser naechster Halt war Bushmills, um von dort mit dem Shuttlebus zum Giant’s Causeway gebracht zu werden. Da ist dann naemlich der Eintritt billiger, weil man etwas fuer den Umweltschutz getan hat und nicht selbst mit dem Auto gekommen ist. (Ich finds ja eigentlich eine Frechheit, fuer ein Naturgebilde Eintritt zu verlangen, das sollte ja eigentlich niemandem gehoeren…). Wir besorgten uns Audioguides und maschierten das kleine Stueck zum Causeway hinunter – der wohl beruehmtesten Sehenswuerdigkeit neben den Cliffs of Moher. Es gibt hunderte von Legenden um die seltsamen sechseckigen Saeulen. Die bekannteste ist, dass der Riese Finn dort mit Frau und Sohn gelebt hatte. Gegenueber, in Schottland, lebte ein anderer Riese und irgendwann hatten die beiden einen Streit. Finn forderte ihn zu einem Kampf auf und die beiden warfen Steine ins Meer – so entstand der Giant’s Causeway – um zueinander zu gelangen. Als Finn aber sah, wie groß der andere Riese war, lief er schnell vor Angst nach Hause zu seiner Frau. Diese ließ ihn das Gewand des Babys anziehen und oeffnete dem schottischen Riesen die Tuer. Als er sah, wie groß das Baby schon war, bekam er es mit der Angst zu tun, da er dachte, der Vater muesste dann noch viel groeßer sein, und lief schnell zurueck nach Schottland. Damit Finn ihm nicht folgen konnte, riss er den Großteil der Saeulen hinter sich ab und die Ueberreste bilden heute die beruehmte Landzunge aus sechseckigen Steinen. Man kann an der Kueste und den Klippen auch Finn’s Orgel und Schornsteine finden, und Geli und ich fanden sogar das versteinerte Baby und die Faust des Riesen (sogar mit Fingern und Fingernaegeln). Auch gibt es dort ein Kamel aus Stein zu sehen, und Finn’s Stiefel. Uns war allerdings schon furchtbar heiß, mein Kreislauf war auch nicht so gluecklich, also gingen wir nicht den ganzen Causeway entlang, sondern nur zum beruehmtesten Teil und dann wieder zurueck zum Shuttlebus. Es war wirklich EXTREM heiß heute, die Sonne prallte total runter. War aber eh ein super Wetter fuer solche Outdoor-Aktivitaeten.

Wir sahen dann noch bei der Destillerie vorbei, leider hatte diese schon geschlossen. Also ging es direkt weiter zur Carrick-a-Rede Bruecke. Diese Haengebruecke, die ueber eine 24 Meter tiefe und 18 Meter breite Felsspalte hinweg auf eine Insel fuehrt, war urspruenglich fuer die Fischer gedacht, die dort auf der Insel nach ihrem Fang sehen mussten. Sie hatte frueher auch nur ein Seil zum Anhalten und die Fischer mussten da aber oft freihaendig gehen, wenn sie den Fang mitnahmen. Es war jetzt nicht so spannend wie gedacht, ueber diese Bruecke zu gehen, aber die Aussicht war einmalig. Es fanden sich dort auch viele Voegelbeobachter, da diese dort in den Klippen nisteten (die Voegel, nicht die Beobachter). Geli und ich waren heute schon so fertig von der Hitze und dem vielen Gehen (obwohl wir eigentlich die letzten Tage bei weitem mehr gegangen sind), dass wir uns staendig irgendwo hinsetzten und keuchten. Irgendwann kam einer vorbei, der uns fragte, woher wir kommen, und wir genierten uns doch sehr, zuzugeben, dass wir aus dem Land der Alpen sind. Es war dann so ein: „I knoooow we should be used to it.. buuut we’re from Vienna…“ 😛 Geli wurde ja schon vom Sean, dem Barmann aus Adare, zur Wienerin gemacht: „Du arbeitest in Wien, du warst in Wien in der Schule, du wohnst mit dem Auto 10 Minuten weit entfernt von Wien… also bist du Wienerin!“. Also passt das schon. Und in Korneuburg gibt’s ja auch keine Alpen. 😉 Auf dem Weg zur Haengebruecke ist uns uebrigens etwas lustiges passiert, wir standen vor einem Kreisverkehr als auf einmal einer beim offenen Fenster hereinschaute und meinte: „Na griaß euch, wie geht’s eich denn?“ Wir waren ganz ueberrascht, lachten und ich antwortete: „Hallooo, von wo seid’s ihr denn??“ – „Aus Graz, dann wuensch ma eich noch an schenen Tog!“. Man trifft sie ja doch auch noch immer wieder, die OesterreicherInnen!

Nach der Bruecke ging’s nur noch eine Stunde weiter zum Campingplatz in der Naehe von Belfast. Unterwegs fuhren wir durch eine Allee von uralten Baeumen. An jedem Baum standen Menschen mit superteuren Kameras und mega-großen Objektiven. Ich wurde natuerlich neugierig, ließ das Fenster herunter, und fragte einen, was sie denn da fotografierten. Der meinte, wir befinden uns unter den beruehmtesten Baeumen in Nordirland, und jeder moechte sie fotografieren. Außerdem soll in der Nacht ein Geist herumwandern. Ich lachte, stieg also auch kurz auch, machte ein paar Mal Klick, aber auf den Geist wollten wir nicht warten. Geli wollte sich schon etwas weißes anziehen und auf und ab laufen, aber wir fuhren dann doch weiter zum Camping Platz. Dort bastelten wir an Petzii’s Geburtstagskarte,

Geburtstagich schreibe gerade im Auto (denn draußen zerbeißen einen wahnsinnig viele Viecher) am Bericht, es ist 00:45 – also sollte ich auch bald schlafen gehen – und Geli wandert schon im Traumland herum. Wir campen hier direkt am Lough Neagh, mit 300 km² ist das der groeßte See der Britischen Inseln. Angeblich wurde der See auch von Finn, dem Riesen, geschaffen, als er dem schottischen Riesen einen großen Klumpen Land hinterherwarf. Dieser landete dann in der Irischen See und in Nordirland blieb ein Loch zurueck, das sich dann mit Wasser fuellte. Jaja, diese Iren und ihre Geschichten. Ich mag sie! Geli mag sie auch! Sie sind ein bisschen wie wir, wir erfinden ja auch so gerne irgendwelche Maerchen 🙂 Gute Nacht und bis bald!

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