12.07.2014 – Day 9

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Ich wachte leider viel zu frueh auf, war aber putzmunter. Deshalb beschloss ich, unser Auto wieder umzuraeumen, alles zu verraeumen was lose herumlag und generell ein wenig Platz zu schaffen. Die nasse Waesche haengte ich auf, sie wurde sogar tatsaechlich endlich trocken. Das Ganze dauerte eine Stunde, danach hatte ich noch Zeit, ein wenig zu schreiben, ehe Geli aufwachte. Das war die erste Nacht im Zelt, die das Zelt komplett trocken war. Wir packten alles zusammen und heute fuhr ich mit dem Auto, da Geli noch sehr muede war. Der Linksverkehr ist super, gefaellt mir so herum ganz gut und ich genoss es, auch mal am Fahrersitz zu sitzen. Unser erster Stopp war das Bunratty Castle, da es auch bei Tag etliches zu bieten hatte. Es war total nett aufgebaut, es gab rund um das Castle herum ueberall Cottages, Bauernhaeuser, Staelle, ein Schulhaus, kleine Laeden und und und die eingerichtet waren wie im Mittelalter. Außerdem standen hier und dort MitarbeiterInnen verkleidet als die Bewohner diverser Haueser, so gab es zum Beispiel Burgfraeulein, eine reiche Baeuerin die echte Kuchen zur Verkosten buk, einen Schmied und eine alte paranoide Dame. Das Schloss selbst war auch großartig. Lauter enge Wendeltreppen und Gaenge fuehrten uns in fast alle Bereiche des Schlosses. Wir sahen auch den Saal, in dem Abends immer das Bankette stattfindet. Da haetten wir uns sicher noch ein Plaetzchen am Boden gefunden! Es war allerdings ein wenig anstrengend die engen Treppen hinaufzugehen, wenn einem staendig ein anderer entgegenkam und das Schloss fuellte sich sehr schnell mit neuen Touristen. Als wir alles gesehen hatten, waren etwa zwei Stunden vergangen. Ich fand in einem kleinen Ton-Laden noch zwei tolle Souvenirs, die es ausschließlich dort zu ergattern gibt, da sie ausschließlich dort handangefertigt werden. Nach Bunratty ging es weiter zu den beruehmten Cliffs of Moher. Natuerlich sind die ein Pflichtpunkt auf jedem Rundreise-Plan. Ich fuhr also 50 Minuten ueber Schnellstraßen und dann sehr enge Straßen mit versteckten Sprungschanzen hin und ja.. was sollen wir sagen, uns begruesste schon fast unten am Fuße von dem „Berg“ der Tatzelwurm (der Geist des Nebels, tirolerische Alpensage). Dicke Nebelschwaden ermoeglichten mir lediglich eine Geschwindikeit von 30kmh. Oben bei den Cliffs angekommen sahen wir kaum 5m weit. Wir fuhren auf den Parkplatz und bei der Kasse, denn man muss ja zahlen um sich hier die Natur anzusehen, fragte ich, ob wir denn ueberhaupt etwas sehen wuerden. Die Dame meinte ehrlich, nein. Also beschlossen wir, wenn wir jemals wieder zurueck nach Irland kommen (vermutlich dann in Dublin als Reisebus-Tour), die Cliffs of Moher nachzuholen. Aber so haette das keinen Sinn gemacht. Somit fuhren wir weiter in den Burren, ein weitlaeufiges Kalksteinplateau, das aber dennoch eine ueppige Vegetation aufweisen kann. Die Landschaft entstand waehrend mehrerer Eiszeiten, als die Gletcher den Kalkstein angeschliffen hatten. Wir besuchten dort die Ailwee Caves. Eine etwa 40 minuetige Tour fuehrte uns durch die unterirdischen Hoehlen mit zahlreichen Stalaktiten und Stalakmiten. Teile der Hoehle sind heute noch nicht erkundigt, viele sind nur mit Tauchausruestung zu erkunden. Unser Teil war frueher mal ein Fluss, was man gut an der Decke oben erkennen konnte, da diese stark ausgeschliffen war. Die Hoehle wurde urspruenglich von einem Bauer entdeckt, der seine Kuehe auf die Weide gefuehrt hatte. Er hatte einen Hund dabei, der einem Hasen hinterhergejagt ist. Dieser verschwand dann in einem Loch und der Bauer wollte herausfinden, wo dieses hinfuehrte. Er fand dann, kriechend in engen Gaengen, die Hoehle vor, erzaehlte aber jahrelang niemanden etwas davon, bis Studenten von England, die die irischen Hoehlen erforschen wollten, auf ihn zukamen und anfingen, die Hoehler weiter zu erkundigen. Sie fanden unter anderem Knochen von dem europaeischen Braunbaeren und ein riesiges unterirdisches System vor.

Nach der Fuehrung gingen wir noch in den Shop des Farmhauses wo es das beruehmte Gold von Burren zu kaufen gibt: Kaese in verschiedensten Geschmaeckern. Kraeuter, Knoblauch, Pfeffer, Smokey, Mild, etc. Wir kosteten uns durch, er war RICHTIG gut. Allein deswegen ist ein Besuch im Burren schon wert.

Unterwegs nach Galway blieben wir noch hier und da stehen und machten Fotos von der Landschaft. Um 18:30 kamen wir am Salthill Camping and Caravan Platz an. Die Hygiene wird dort in den Sanitaeranlagen zwar nicht so hochgeschrieben, dafuer ist aber die Lage absolut bezaubernd! Direkt auf einem Plateau am Meer gelegen, hat dieser Camping Platz seinen eigenen Charme. Wir wollten am Abend einen Stadtrundgang durch Galway machen, da wir aber so muede vom Vortag waren, mussten wir uns erst ein wenig herrichten. Wir standen also da, mit dem Auto, am Campingplatz und schminkten uns darin. Rundherum waren Menschen, die sich vermutlich wunderten, warum wir kein Zelt aufgebaut hatten, und nur im Auto saßen. Ich schrieb dann auch noch lange am Reisebericht und danach fuhren wir einfach wieder weg, das Zelt wollten wir noch vor Wind-und Regeneinfluessen schuetzen (der Wind dort ist ein Nachteil, da der Platz ja auf einer Anhoehe am Meer liegt, ist er sehr stark). Eine Familie sah uns recht komisch hinterher.

In Galway angekommen, wurde unsere Faulheit wieder einmal deutlich. Wir parkten uns vor der Kathedrale ein, um Fotos zu machen, da das Navi aber sagte, es waeren noch 2 Minuten bis zum Stadtzentrum, fuhren wir mit dem Auto dorthin weiter. Na gut, man muss sagen, wir sind insgesamt schon recht viel gegangen – bzw. geklettert, und meine Knie taten von dem langen Sitzen im Auto weh, außerdem hatte ich mir gestern das rechte verdreht. Also, warum nicht sparen wo geht? :-P. Außerdem haben wir dann in Galway ja auch noch ein wenig Fußweg zurueckgelegt, wir sahen uns den Eyre Square an (nicht unbedingt die Sehenswuerdigkeit, wie man sie sich vorstellt, es roch nach Urin und komische Menschen hielten sich dort auf) und machten eine Tour durch die zwei Pub-Straßen um uns den passenden fuer den Abend auszusuchen. Live-Musik war ein Muss! Um 21:15 fanden wir einen Pub, der um 21:30 Musik am Programm hatte, also schlenderten wir noch ein wenig herum um die Zeit zu vertreiben. An jeder Ecke fanden sich Straßenmusiker oder Gaukler, die Kunststuecke, teilweise auch mit Hilfe des Publikums, vorfuehrten. Niemand hatte so richtig Talent, aber jeder machte ein großes Drama aus seiner Vorfuehrung, so dass sich immer riesige Menschenmassen drumherum sammelten.

(Anmerkung: Wir fahren gerade durch die Landschaft waehrend ich das hier schreibe, und ich muss es jetzt einfach loswerden, dass ich Kuehe ohne Flecken sehr gewoehnungsbeduerftig finde. Die meisten Kuehe in Oesterreich haben doch ein paar Flecken, und hier gibt es schwarze, graue, weiße, dunkelbraune fleckenlose Kuehe ohne Ende. Manchmal sind sie schwarz mit weißen Flecken, manchmal weiß mit schwarzen Flecken, manchmal grau-weiß, braun-irgendwas,… die sind schon sehr bunt hier! Die Milka-Kuh gibt’s aber immer noch nur einmal.).

Galway ist definitiv eine Stadt, die gesehen werden sollte, aber Ruhe kann man dort nicht erwarten. Die Nacht wird zum Tag gemacht und es herrscht ein Gedraenge auf den Straßen und in den Pubs. Sitzplaetze in Pubs? Keine Chance. Aber wenigstens hatten wir einmal juengere Menschen um uns herum, da in den meisten laendlichen Pubs eher die aeltere Generation vertreten war (und damit meine ich auch aelter als meine Eltern, die wuerden manchmal auch den Altersdurchschnitt ganz gut senken. Aber dafuer ist die aeltere irische Pub-Generation wirklich witzig drauf, egal wie alt, sie tanzen, saufen (na klar, sind Iren) und haben Spaß). Wir zwaengten uns also zwischen einem Haufen junger Menschen, vermutlich grossteils StudentInnen und AuslandssemesterInnen (Galway ist eine Universitaetsstadt) hindurch und von wem wurden wir angesprochen? Von zwei aelteren Herren an der Bar (sagen wir so 60 herum). Der eine sang der Geli gleich ein Staendchen (suchte dafuer auch noch eine Schnulze aus) und gab dann noch eine Zugabe. Das meinten die also mit Live-Musik? Aber nein, die Band baute schon auf und stimmte ihre Instrumente… Etwa 30 Minuten lang. Die Warterei wurde ein wenig lange, da meine Knie wirklich schmerzten und wir aber nirgendwo sitzen konnten. Wir stellten uns dann direkt zur Buehne, wo die Musik (und leider auch der Klogeruch) am besten zu genießen war. Irgendwann ging es dann endlich los und das Warten hatte sich wirklich gelohnt. Es waren ein Saenger/Gitarrist, ein Fiddler und einer mit einer Handtrommel. Letztere war besonders faszinierend, so viele Toene konnte er da herausholen. Außerdem hatten wir beste Sicht auf die Handbewegungen der Musiker und staunten sehr, wie schnell diese spielen konnten. Die Gesichtsausdruecke waren teilweise auch unbeschreiblich lustig. Die Musik war grandios, wir kannten sogar einige Lieder von unserer Pub-Musik CD. Irgendwann wurde es uns aber zu viel Gedraenge und Steherei und wir gingen in einen anderen Pub, wo wir zufaellig einen Sitzplatz ergattern konnten und uns noch ein Getraenk goennten. Dort spielten weitere zwei Musiker, sangen aber sehr bekannte, auch nicht-Irische Songs, zum Beispiel „Hey Jude“. Nach dem Getraenk ging es ab zurueck zum Camping Platz, wo wir noch alles aufbauen mussten und dann sehr muede ins Zelt fielen.

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