10.07.2014 – Day 7

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So langsam gewoehne ich mich an das Campen! Wir haben gestern unser Zelt an einer etwas schiefen Stelle aufgeschlagen, und dadurch war mein Reisepolster perfekt, da er das gut ausgeglichen hat und somit richtig bequem wurde. Mit den Fueßen lag ich auch bergab und hatte offenbar die perfekte Schlafposition. Ich schlief die ganze Nacht durch und als ich um 07:15 aufwachte, dachte ich mir, eigentlich koennte ich jetzt noch weiter schlafen. Aber dann wollte ich doch noch duschen gehen, bevor Geli aufwachte, und machte mich auf den Weg hinunter zu den Sanitaeranlagen. Ich bereitete alles in der Dusche vor, gab mir sogar schon Shampoo auf die Hand, ehe ich den Euro fuer die Dusche einwarf. Ich wusste ja nicht, wie lange man Zeit haette, einen Regler gab es nicht. Dann stand ich da und wartete. Und wartete…. Komisch, dachte ich, langsam sollte da Wasser kommen. Irgendwann gab ich es auf und stand da mit einshampoonierter Hand. Musste mich so wieder anziehen. Das war gar nicht so einfach. Ich aergerte mich schon ein bisschen, weil ich ja extra aufgestanden bin um zu duschen. Bei der Rezeption war noch niemand, eine andere Frau probierte die danebenliegende Dusche aus und diese funktionierte sofort. Offenbar sollte ich wohl einfach noch einen Tag weiter stinken :P. Ich richtete also doch wieder nur unser Fruehstueck her und setzte mich dann in … die kalte Luft unter den grauen Himmel. Geli stand wieder um 08:00 auf und wir fruehstueckten, ließen unsere Sachen einigermaßen trocknen und machten uns dann um 09:00 auf den Weg nach Bantry. Unterwegs mussten wir uns zurueckhalten, ueberall stehen zu bleiben, da wir mittlerweile eingesehen hatten, dass wir sonst nie zumindest noch den Norden bis Dublin hinunter schaffen koennen. Mir ging es heute mittlerweile wieder richtig gut und ich hatte auch nicht mehr so ein blasses Gesicht, offenbar bin ich endlich wieder ganz gesund! Also machte mir die eineinhalb stuendige Autofahrt nicht so viel aus, wie gestern die halbe Stunde. Geli merkte auch, dass ich wieder gesuender war, da ich wieder so viel wie eh und je redete. Das Stein kuessen hat wirklich geholfen – mein Wasserfall-Geplaudere ließ sich tatsaechlich noch steigern! Und wieder gab es viel zu lachen fuer uns. Unsere Gluecksbaerchen tanzten froehlich im Auto zur Musik und probierten bei jeder roten Ampel ihren Super-Gluecksbaerchen-Strahl aus. Es half IMMER! Die Ampeln wurden immer wieder gruen. Es dauerte nur ein wenig! Aber sie muessen ja noch ueben, sind ja noch klein!

Unser erster Halt war das Bantry House and Gardens, wir kamen um 10:45 dort an. Obwohl wir bereits etliche Gaerten gesehen hatten, fanden wir auch diesen wieder einmal faszinierend schoen. Wir koennen uns wohl nicht satt sehen. Das Haus selbst hies urspruenglich Blackrock Haus und war viel kleiner. Es wurde dann 1739 an Hauptmann Richard White und seine Familie verkauft, die 26 Jahre spaeter darin einzogen. Ab dann nahm die Familie und die folgenden Generationen etliche Aenderungen an dem Haus vor, von 1920-1925 stand es als Krankenhaus fuer Opfer des Buergerkrieges zur Verfuegung. 1946 wurde es dann der Oeffentlichkeit zugaengig gemacht. Heute ist es sogar moeglich, fuer 169-199 Euro eine Nacht im Bantry Haus zu verbringen. Ein Luxuszimmer also, mit bester Aussicht auf den Hafen.

Nach Bantry ging es erstmals auf die neue Kuestenstraße. Erst kuerzlich wurde der WAW – der Wild Atlantic Way – fertig gestellt. Ich habe ein Heft von Wolfgang bekommen, das einen ueber diese Straße informiert. Offenbar wurden bereits bestehende Abschnitte miteinander verbunden und so zur laengsten Kuestenstraße der Welt ausgebaut, die nun im Guinness Buch der Rekorde steht. Sie fuehrt von Kinsale im Sueden an der Westkueste entlang hinauf in den Norden nach Malin Head, der noerdlichsten Spitze Irlands. Die Kuestenstraße ist sehr gut beschildert und hat auch immer wieder kleine Buchten zum Parken mit Informationen ueber die jeweilige Halbinsel. Wir fuhren heute die ganze Beara Halbinsel entlang und parkten dann an der Spitze beim Dursey Cable Car. Es handelt sich hierbei um eine einzige Gondel mit Platz fuer sechs Personen die die Halbinsel mit der kleinen Insel „Dursey Island“ verbindet. Wie wir spaeter feststellten, leben auf Dursey Island sogar Menschen, die ihre Einkaeufe und Arbeit am Festland erledigen und mit der Gondel Nachmittags wieder zurueck reisen. Dort haben sie ihre Autos stehen, die teilweise nicht einmal Kennzeichen besitzen. Das Dorf ist auch nur winzig, besteht aus wenigen Haeusern. Wir mussten nicht anstehen um die gefaehrliche Fahrt mit der Gondel zu wagen. Die Seile wirkten alt, die Gondel noch aelter. Aber wir hatten von ihr schon in einer Arte Dokumentation gesehen und wollten es unbedingt wagen. 7 Minuten benoetigte die Gondel auf die andere Seite, es ging leicht bergauf und dann leicht bergab und ruettelte hin und her. In der Gondel befand sich eine Autobatterie die eine Kamera betrieb, damit die Aufseher kontrollieren konnten, ob ja nur 6 Personen darin sitzen. Außerdem fand sich in einer Ecke ein ausgedruckter Psalm und ein Flaeschchen Weihwasser. Sehr beruhigend! An der Insel angekommen suchten wir uns ein nettes Plaetzchen aus um zu Mittag zu essen. Wir hatten uns Salami, Brot, Kaese und Aufstrich mitgenommen. Da wir nicht in lauter Schafbemmerln (oder wie man das halt schreibt) essen wollten, dachten wir uns, wir koennten doch ein paar Felsen hinunter klettern. Die Schafe hatten zwar dort auch einen Weg hingefunden, aber direkt ueber der Klippe fand sich ein unangesch… Felsen wo wir unser Essen und die tolle Aussicht genossen. Meterweit unter uns befand sich eine Bucht mit tuerkis-blauem Wasser, es war so verlockend, hinunterklettern und schwimmen zu gehen, leider aber viiiiel zu kalt. Da es auf Dursey Island nicht so viel zu sehen gab, außer einen Leuchtturm auf der ganz anderen Seite, beschlossen wir nur so weit die Huegel hinaufzusteigen, bis wir einen guten Ueberblick ueber die Insel hatten. Von dort konnten wir in das winzige Dorf hinunter sehen, sogar Kuehe gab es dort. Wir waren allerdings erstaunt darueber, wie weit sich die Insel noch nach hinten streckte und froh, nicht alles gehen zu wollen. Stattdessen machten wir uns auf den Weg querfeldein hinunter zur Straße, die „ja eh ganz nah war“. Es ging durch Disteln und Schafsherden und die Straße kam einfach nicht naeher. Ich hatte lediglich Sneakers mit sehr rutschigen Sohlen an und sah mich schon mit dem Hintern in Schafmist sitzen. Alle paar Meter rutschte ich mehr als dass ich ging. Geli hatte wieder einmal viel zu lachen. Morgen wollen wir in den Nationalpark, da sollte ich eventuell meine Wanderschuhe in Erwaegung ziehen. Dursey Island passt etwa 20 Mal in den Nationalpark, laut Plan, und es bemisst aber auch schon etwa 2km in der Laenge. Unten wieder angekommen mussten wir eine halbe Stunde warten, bis auch fuer uns ein Platz in der Gondel frei wurde. Gestern, so erzaehlte mir der Mann an der Kasse, warteten manche bis zu drei Stunden. Nochmals Glueck gehabt!

Nach unserem ausgiebigen Spaziergang auf Dursey Island ging es lediglich zurueck zur Kuestenstraße, ueber sehr enge und abenteuerliche Seitenstraßen. Von dort fuhren wir nach Kinmare. Eine wunderschoene kleine Ortschaft, mit einer sehenswerten Hauptstraße. Also durchaus einen Besuch wert. Wir shoppten dort fleißig in diversen Souvenirgeschaeften, ich ergatterte eine weitere Irland-Quietschente und ein Handtuch mit lustien Spruechen und etliche Souvenirs, außerdem kauften wir ein paar Ansichtskarten. Danach riefen wir wahllos irgendein Bed und Breakfast in der Naehe von Killarney an und fuhren hin. Am Telefon hatte ich verstanden 45 Euro, da die Frau einen sehr starken Akzent hatte. Als wir aber hinkamen waren wir weniger begeistert. Erst einmal begruesste uns extrem starker Kuhmist-Gestank, das war schon ein wenig zu viel Landluft fuer unsere Nasen. Außerdem meinte der Hausherr, dass es 70 Euro kosten wurden. Daraufhin sah ich sehr schockiert aus und erklaerte ihm, dass ich dann wohl etwas falsch verstanden haette und wir was anderes suchen muessen. Er brachte mich allerdings zu seiner Frau, die mit mir am Telefon gesprochen hatte. Ich entschuldigte mich fuer mein Missverstaendnis und sie fragte uns, wieviel wir denn zahlen koennen. 60 Euro sagte ich, da ich mir dachte, so war es im letzten auch und billigeres gibt es sowieso nie, Irland ist sehr teuer was das Bed and Breakfasts betrifft. Sie war aber damit einverstanden und wir bedankten uns herzlichst. Nachdem wir wieder unser Zelt im Zimmer aufgespannt hatten, suchen wir einen nahegelegenen Pub auf. Dieser war aber eine Enttaeuschung, wir gingen gar nicht erst rein, und entdeckten zu spaet, dass in der Stadt heute ein Musikabend stattfand. Also aßen wir nur Brote im Bett und ich updatete endlich meinen Blog. Geli ging um 23:00 schlafen und ich werde ihr jetzt, eine Stunde spaeter, folgen. Gute Nacht! 🙂

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